Bericht zur Hauptversammlung des Vereins am 20. Juli 2017 in Güglingen
Die erste Vorsitzende Gertrud Schreck begrüßte die anwesenden Mitglieder und berichtete über die Aktivitäten des Vereins. 2016 gab es keine Aktion „Schiene frei“ und so freute sich die Vorsitzende umso mehr, dass zur Aktion bei Sonnenschein und eisigen Temperaturen im Januar 2017 eine stattliche Anzahl helfender Hände sich symbolisch für die Zukunft der Mobilität im Zabergäu eingesetzt haben. Im Jahr 2016 berichtete sie noch über die Bewanderung der Strecke. Selbst mit kleinen Aktionen hat der Verein den Optimismus für diese Strecke aufrechterhalten.
Das Warten auf neue Impulse hatte sich gelohnt, so Gertrud Schreck, denn im April hatten sich 140 Zuhörer zur Vorstellung der positiv ausgefallenen Machbarkeitsstudie S3-Zabergäu eingefunden. Das Podium war mit Dr. Reinhard Bickelhaupt, Chef der Planungsabteilung der Karlsruher Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG), Claus-Jürgen Renelt, Chefplaner für den ÖPNV im Landkreises Heilbronn, Philipp Hendricks, Referent für den Schienenpersonennahverkehr im baden-württembergischen Verkehrsministerium und dem Nahverkehrsexperten Hartmut Jaißle hochkarätig besetzt. Den Satz des Abends hatte Dr. Bickelhaupt präsentiert: „Die Zabergäubahn ist eine sehr reizvolle Strecke, die nach Reaktivierung schreit.“
Bevor die Runde in die Diskussion einstieg mussten noch der Vorstand neu gewählt werden. Bestätigt wurden einstimmig Gertrud Schreck als 1. Vorsitzende, Friederike Wilhelm als zweite Vorsitzende. Neu zum Schriftführer gewählt wurde Joachim Esenwein, der den aus beruflichen Gründen ausgeschiedenen Hans Weissenberger ersetzt. Mit Rolf Schreck wurde auch der Kassierer Rolf Schreck einstimmig in seinem Amt bestätigt. Zu Kassenprüfern wurden einstimmig Jürgen Winkler und Jürgen Wiethe gewählt.
Nach Abschluss aller Formalien steckte der Verein seine nächsten Ziele ab.
Gertrud Schreck informierte, dass die Standardisierte Bewertung vom Landkreis aktuell an die PTV Group vergeben worden ist, und die Ergebnisse Ende des Jahres vorliegen sollen. Der Verein wird die Ergebnisse im Januar oder Februar in einer öffentlichen Veranstaltung bewerten und sich vor allem dem Thema der Finanzierung des Betriebs durch die Kommunen widmen. Im Kreis der Mitglieder wurde die Forderung nach einer Landesfinanzierung aufrechterhalten, da man die Strecke nach der EBO (Eisenbahnbetriebsordnung) als Einheit begreift, die für den Betrieb in die Zuständigkeit des Landes fällt. Die Finanzierung ist durch die sich deutlich verbessernden Regionalisierungsmittel darstellbar. Auch andere Szenarien wurden diskutiert, allerdings war man sich in der Runde einig, dass man weit entfernt von den 4 Millionen liegen wird, die immer wieder in der kommunalen Diskussion auftauchen. Der Verein sieht nun seine Aufgabe in der Aufklärung der Bevölkerung und der Gewinnung der Bürgermeister und der Mandatsträger für eine politisch einheitliche Vorgehensweise in der Finanzierungsfrage.
Die Vorstandschaft wird den Kontakt zur Presse weiterhin pflegen, um auch die Bevölkerung über die Vorstellungen und den Prozess zu informieren, und das Interesse hoch zu halten. Die anwesenden Mitglieder stimmten darin überein, dass das Ziel der Reaktivierung der S3- Bahnstrecke für das Zabergäu einen wesentlichen Beitrag für die zukünftige Mobilität seiner Einwohner liefern wird. Der Optimismus ist durch die Auftragsvergabe ungebrochen, dies politisch auch erreichen zu können. So war es auch nicht verwunderlich, dass man auch im Jahr 2018 wieder eine „Schiene frei“ – Aktion einstimmig beschlossen hat. Über jeden, der am Ziel der Reaktivierung der Strecke mitarbeiten möchte, freuen sich Vorstandschaft und die bei der Mitgliederversammlung anwesenden Mitglieder.