Optimismus in Hauptversammlung des Vereins am 22.02.2018 in Güglingen
Gertrud Schreck zeigte in ihrem konzentrierten Rückblick Optimismus für die Stadtbahnzukunft. Traditionell erregt der Verein durch seine Aktionen „Schiene frei“ Aufmerksamkeit, so auch im Januar 2017 in Pfaffenhofen. Er erhielt Unterstützung durch den Landtagsabgeordneten Daniel Renkonen (Die Grünen), der seine Unterstützung auf der Landeseben weiterhin zusagte.
„Das Zabergäu ist das nächste Stadtbahnprojekt, das kommt“. Diese Aussage des Nahverkehrsplaners Gerhard Schnaitmann, Minister Herrmanns Sonderbeauftragtem für den Personennahverkehr, war damals der Aufhänger für den Verein eine Informationsveranstaltung zu starten. Die am 20. März 2017 im Verwaltungsausschuss des Kreistages vorgestellte „Machbarkeitsstudie“ wurde am 30. März 2017 im Zabergäu diskutiert. Deren positives Ergebnis hat den Weg für die neue „Standardisierte Bewertung“ freigemacht. Vor vollbesetztem Haus in der Weingärtnergenossenschaft Güglingen blieben die Worte von Dr. Bickelhaupt von der Albtalverkehrsgesellschaft zur „Machbarkeitsstudie“ in Erinnerung: „Die Trasse ist von Überbauung freigehalten, die Brücken stehen vergleichsweise gut da. Die Zabergäubahn ist eine sehr reizvolle Strecke, die nach Reaktivierung schreit.“ Der Verein war und ist von einem positiven „Standi“- Ergebnis überzeugt. „Da die Finanzausstattung des Landes für den Schienenverkehr ab 2021 wesentlich besser sein wird, sieht der Nahverkehrsberater Hartmut Jaißle finanziellen Spielraum des Landes, so Gertrud Schreck in ihrem Bericht.
Investitionskosten: In der Machbarkeitsstudie gehen die Verfasser von 52 Mio. Euro Baukosten aus. Bei mehr als 50 Mio. Euro Investitionskosten beteiligt sich der Bund mit 60%, das Land mit 20% und der Kreis und Kommunen finanzieren den Rest. Es gibt also Fördertöpfe und es gibt einiges zu verhandeln, dabei kommt es auch auf starke Anliegerkommunen an, die sich konsequent beraten.
Betriebskosten: Der Sachverhalt ist kompliziert, für den Verein aber lösbar. Wenn auch diese Kosten der „harte Brocken“ sind, so sieht der Verein doch die von den Kommunen erwarteten Kosten als zu hoch und nicht nachvollziehbar an. Denn klar sei bereits jetzt, dass der Betrag mit Land und Bund, die bei den Kosten mit im Boot sitzen, verhandelt werden muss. Auch könne der Streckenabschnitt Lauffen – HN als finanzierte „EBO-Strecke“ betrachtet werden. Der Landkreis müsse mindestens 50% der Betriebskosten schultern. Wichtig sei es, dass Landkreis und Kommunen mit einer gemeinsamen Haltung in notwendige Gespräche gingen. Die Kommunen müssen an einem Strang ziehen und geschlossen auch gegenüber den Geldgebern auftreten. Die Gemengelage zur Finanzierung ist augenblicklich äußerst komplex, da die raumübergreifend Zugleistungen für die Stadtbahnstrecken z.B. Karlsruhe – Heilbronn neu ausgeschrieben werden. Dabei wird es zu Veränderungen bei den Betreibern kommen. Interessant bleibt in diesem Zusammenhang auch für die Stadtbahn ins Zabergäu, ob bei einem zukünftigen Betrieb von Lauffen nach Heilbronn der Betrieb als Stadtbahnverkehr entwickelt wird oder als DB-Strecke verbleibt. Für Lauffen wäre die Stadtbahn allerdings durchaus interessant, weil sich die Dichte der Halte am Bahnhof erhöhen würde und ein Viertelstundentakt greifen könnte.
Wahlen: Der bisherige Vorstand wurde entlastet und in alter Besetzung für 1 Jahr neu gewählt.
Diskussion und Ausblick: Die „Standardisierte Bewertung“ sollte im späten Frühjahr vorliegen. Erste Abstimmungsgespräche gab es bereits im Verkehrsministerium. Der Verein plant eine weitere Infoveranstaltung nach Vorliegen der „Standi“. Für den neuen Auftritt des Vereins im Internet mit neuer Homepage und bei Facebook gab es viel Lob. Vereinsmitglied Philipp Hendricks hatte sich letztes Jahr bereit erklärt, einen Internetauftritt zu gestalten, und das ist ihm wunderbar gelungen. Dies zeigen auch die in kurzer Zeit erfolgten vielen Zugriffe auf die Website und die Facebook-Seite. Der Vorstand nahm Anregungen von Mitgliedern auf und wird Vorschläge erarbeiten. Schwerpunkte sollen eine weitere Aktion an der Strecke und die Kontaktaufnahme zu den Räten der betroffenen Stadtbahn-Kommunen sein. Verschiedene Vorschläge zu Frühlingswanderungen wurden diskutiert, z.B. unter dem Titel „Frühling für die Zabergäubahn – Sonntagswanderung entlang der Bahnstrecke von Leonbronn nach Frauenzimmern.
Kurzbericht auf meine.stimme.de :
https://meine.stimme.de/pfaffenhofen/politik/stadtbahn-optimismus-in-der-hauptversammlung-des-vereins-zabergaeu-pro-stadtbahn-d25767.html