Rückblick
Gertrud Schreck begrüßte die Anwesenden Mitglieder und Interessierten. In einem kurzen Rückblick auf das zurückliegende Jahr wurde schnell deutlich, dass die „Standardisierte Bewertung“ alle Aktivitäten des Vereins bestimmte. Immer wieder konnte der Verein zur „Schiene frei“ Aktion motivieren, und so haben sich die Mitglieder 2018 nicht das letzte Mal getroffen. Besonders durch intensive Werbung war im Jahr 2019 der Zuspruch zur Aktion vergleichsweise groß. Erstmals sprach mit BM Thomas Csaszar ein Zabergäu-Bürgermeister das Grußwort. Die Vorsitzende hob in der Sitzung hervor, dass die Mitglieder und Kreisräte Johannes Müllerschön, Jürgen Winkler und Gertrud Schreck direkt mit der Führungsspitze des Landkreises im Gespräch waren, um die Möglichkeiten zur Verbesserung der „Standi“ auszuloten.
Dabei erläuterte Gertrud Schreck , „dass Gespräche stattfinden und es Möglichkeiten gibt, mit nichtbundeseigenen Eisenbahnen Kosten zu sparen.“ Die Strecke soll mit dem Straßenbahnstandard realisiert werden. Dazu ist Voraussetzung, dass die Strecke in kommunale Hände kommt. Gertrud Schreck witer: „Ich gehe … davon aus, dass das Landratsamt im Moment noch die Möglichkeit sieht, unsere Strecke zu realisieren. Wir wissen ja, dass ab 2021 mehr Mittel für den Nahverkehr bereitgestellt werden, und dass die Strecke HN – Lauffen, als Vollstrecke, nicht zu den Betriebskosten für die Gemeinden und den Kreis dazu kommt.“ Das sind Punkte, die die „Standardisierte Bewertung“ zur 1,0 bringen.
Wahlen
Die Formalien waren schnell erledigt. Gertrud Schreck , 1. Vorsitzende, Friederike Wilhelm, 2. Vorsitzende und Rolf Schreck, Kassierer, wurden von der Mitgliederversammlung entlastet und bei den anstehenden Wahlen in ihren Ämtern deutlich bestätigt.
Aktivitäten und Ziele
In der lebhaften Diskussion zum Stand der Reaktivierung der Zabergäubahn und deren Einbindung in den HNV merkte man, dass die Erwartungen an das Verhandlungsgeschick des Landkreises, insbesondere des Landrates Detlef Piepenburg hoch sind. Das Erreichen der 1,0 in der „Standi“ ist keine Utopie. Wir sind dicht dran, konnte man den Meinungen der anwesenden Kreisräte entnehmen.
Bei den Aktionen zur „Standi“ wurde die Vorstandschaft beauftragt, nach geeigneten Formaten suchen. Einige Mitglieder forderten, dass der Verein den Prozess der Standardisierten Bewertung mit Protestaktionen oder Veranstaltungen begleiten solle. Geeinigt hat sich die MV auf eine Wanderung entlang der Bahnstrecke im Frühjahr, sowie eine große Info-Veranstaltung sobald die Standi veröffentlicht ist.
Einig war man sich, die Möglichkeiten der ehrenamtlich aktiven Vereinsmitglieder auf allen Ebenen zu nutzen.
Standardisierte Bewertung
Mit der neuen „Standardisierten Bewertung“ die der Bund 2017 bundespolitisch festgelegt hat, wird es für die zu reaktivierenden Strecken schwieriger die 1,0 zu erreichen. An den Formeln lässt sich nicht rütteln. Warum nach 10 Jahren herumdoktern dieses Verfahren die Reaktivierung erschwert, obwohl viel Strecken nach Reaktivierung schreien bleibt ein Geheimnis. In der Mitgliederversammlung schwankten die Meinungen von Lobbyinteressen bis zu „weniger Geld ausgeben“ im Bundesverkehrsministerium. Ein wesentlicher Punkt ist, dass sich der Umstieg vom Auto auf die Bahn weniger positiv in der Gesamtberechnung niederschlägt. In der Mitgliederversammlung wurde nochmals deutlich benannt, dass nach der Antragsberatung der Bürger-Union im Gemeinderat der Stadt Güglingen zur Unterstützung der Reaktivierung der Bahn, aus dem Verkehrsministerium heraus eine klare Ansage zur Beteiligung des Landes an den Betriebskosten kam. Aktuell gibt es bundesweit viele Beispiele für Kritiken an die neue „Standardisierte Bewertung“ , die obwohl ganz neu, sofort wieder in die Tonne gehört.
Die Strecke muss weg von der DB
Die Rückgabe der Strecke an den Landkreis und die Kommunen wird als vordringlichstes Ziel gesehen, um das 1,0-Ziel der „Standi“ zu erreichen. Es wurde anerkannt, dass sich der Landrat die Realisierung der Zabergäubahn zum Ziel gesetzt hat. Deshalb sei es notwendig, dass endlich alle politischen Partner, d.h. Kommunen, Landkreis, Verkehrsminister an einem Strang ziehen, und dass Landrat Detlef Piepenburg diesen Schulterschlussdurch persönlichen Einsatz befördern muss. „Druck aufbauen“ war eine Meinung in der Versammlung. In der Zielrichtung war man sich allerdings einig. Adressat ist jetzt die Bahn und deren notwendige Bereitschaft, die Strecke für einen Symbolpreis rekommunalisieren zu lassen. Dabei müssten der Landkreis und das Land verlässliche, harte und zielgerichtete Verhandlungspartner sein. Im Verein sucht man für die Verhandlungen nach der Achillesferse der deutschen Bahn. Die Verantwortlichen des Vereins sind sich auch sicher, diese finden zu können.