Offener Brief an die Fraktionsvorsitzenden des Kreistags, November 2020

Zabergäu pro Stadtbahn e.V.

Sehr geehrter Herr …,

der Verein Zabergäu pro Stadtbahn e.V. wendet sich an Sie als Vorsitzenden der …. Fraktion im Kreistag mit der Bitte, die Landkreisverwaltung zu beauftragen, die günstigen Voraussetzungen für die Reaktivierung der Zaberbahn zeitnah zu nutzen und bereits zum jetzigen Zeitpunkt einen entsprechenden Antrag beim Landesverkehrsministerium zu stellen.

Die Richtlinien der Standardisierten Bewertung, die z.Z. vom Bundesverkehrsministerium überarbeitet werden und im kommenden Jahr in Kraft treten werden, fallen in jedem Fall zu Gunsten der Reaktivierung der Bahnstrecke aus. Fahrgastumstiege vom Auto auf die Bahn, sowie die Relevanz von Klimabelangen werden eine sehr viel höhere Bedeutung bekommen.

Es ist deshalb u.E. ziemlich aussichtsreich, eine positive Bewertung der S3 nach neuen Kriterien  vorherzusagen. Man kann davon ausgehen, dass das Landesverkehrsministerium diese Auffassung teilt und den Antrag unter Einbeziehung dieser Gesichtspunkte betrachten wird. 

Es wäre u.E. außerdem sinnvoll, das Ministerium um Mithilfe bei den etwaigen Verhandlungen mit der DB bezüglich des Trassenerwerbs zu bitten. Ein Verhandlungspartner mit weitaus größeren Möglichkeiten und Expertenwissen könnte durchaus hilfreich sein.

Der Landkreis sollte angesichts der insgesamt günstigen Ausgangslage die Chance auf den Ausbau wahrnehmen, selbst wenn nach unserem gegenwärtigen Kenntnisstand die Bewertungsziffer von 1 knapp unterschritten ist. Das Ministerium wird sich einer jeweiligen Einzelfallprüfung gegenüber aufgeschlossen zeigen, so die Information aus der Pressekonferenz des VMi am 3.11.2020.

Neben den stark bezuschussten Investitionskosten bietet vor allem die Übernahme der Betriebskosten durch das Land für den Landkreis und die Anliegerkommunen eine einmalige Gelegenheit. Für die ersten beantragten 100 km ist eine 100%ige Übernahme der Kosten bereits budgetiert (nach Landesstandard = 1-stündig, 60% Übernahme des Kosten bei kürzeren Takten).

Wir befürchten, dass ein zögerliches Abwarten auf 100%ige  Zahlen im gegebenen Fall  bedeuten könnte, dass wir im Wettlauf um die ersten 100 Kilometer reaktivierter Schiene im ganzen Land leicht von Mitbewerbern abgehängt werden könnten.

Dies zu vermeiden, ist sicher unser aller Anliegen.

Wir danken Ihnen für Ihre Arbeit und hoffen auf ein positives Ergebnis.

Mit freundlichen Grüßen 

Der Vorstand

Gertrud Schreck
Friederike Wilhelm 
Joachim Esenwein


Aktuell: Artikel aus der Heilbronner Stimme vom 23.11.2020:
https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/west/lokales/befuerworter-der-stadtbahn-im-zabergaeu-wollen-keine-zeit-verlieren;art140905,4419005 (Bezahlschranke)